Freitag, 18. Mai 2012

Man muss ertragen

"Das ist der grösste Schicksalsschlag, den einen Menschen treffen kann. Die Sehnsucht, anders zu sein, als man ist: eine schmerzlichere Sehnsucht könnte im Herzen nicht brennen. Denn das Leben lässt sich nur ertragen, wenn man sich mit dem abfindet, was man für sich selbst und die Welt bedeutet.

Man muss sich damit abfinden, dass man ist, wie man ist, und wissen, dass man für dieses weise Verhalten vom Leben kein Lob bekommt, dass einem keine Orden an die Brust gesteckt werden, denn man weiss und erträgt, dass man eitel ist oder egoistisch oder glatzköpfig oder schmerbäuchig - nein, dass muss man wissen, dass man kein Lob, keine Belohnung erhält. Man muss es ertragen, das ist das ganze Geheimnis.

(c) Asif Akbar

Man muss seinen Charakter, sein Naturell ertragen, da weder Erfahrung noch Einsicht an den Mängeln, am Eigennutz und an der Habgier etwas ändern. Wir müssen ertragen, dass unsere Sehnsüchte in der Welt kein vollkommenes Echo haben. Wir müssen ertragen, dass die, die wir lieben, uns nicht lieben, oder nicht so, wie wir es hofften. Man muss Verrat und Treulosigkeit ertragen, und man muss, schwerste aller Aufgaben, es auch ertragen, wenn einem jemand charakterlich oder intelligenzmässig überlegen ist."

Sandor Màrai, Die Glut

Samstag, 12. Mai 2012

Wer Romane verschenkt, macht sich verdächtig!

Wolfgang Tischer hat sich als Lesefreund beworben und am 23. April 2012 - dem UNESCO-Welttag des Buches - auf der Strasse Bücher verschenkt.

(c) Zsuzsanna Kilian


Was er erlebt hat, verarbeitet er in diesem Beitrag auf literaturcafe.de:

"Von wegen »Kostenloskultur«! Wer in der Fußgängerzone einer deutschen Kleinstadt einen guten Roman verschenken will, hat es verdammt schwer.

Ich will wildfremden Menschen ein Buch schenken, nämlich den Roman »Agnes« von Peter Stamm. Ich bin einer von 33.333 Lesefreunden am Welttag des Buches. Ich darf 30 Exemplare einfach so verteilen.

Begleitet von einer Reporterin des SWR ziehe ich los und muss die Erfahrung machen, dass Menschen, die etwas verschenken wollen, verdächtig sind. Eine zweite gewonnene Erkenntnis ist sogar noch erschreckender.

[...]

Lange war wir mir nicht mehr so bewusst, in welcher Buch- und Literaturblase ich lebe. Wer sich mit Büchern befasst, wer Bücher liebt, Lesungen und Buchmessen besucht, der bewegt sich unter Seinesgleichen. Dass man als Leser zu einer Randgruppe gehört, mag man ahnen, doch an diesem Freitag erlebe ich diese andere Wirklichkeit. Freude über einen geschenkten Roman? Die gab es selten bei denen, die uns zufällig in der Herrenberger Fußgängerzone entgegen kamen.

Bücher? Die wollen viele nicht mal mehr geschenkt."

Freitag, 11. Mai 2012

The World Holds Enough for Everyone's Need

 "The World Holds Enough for Everyone's Need, But Not for Everyone's Greed".


Mahatma Gandhi (1869 -1948)

Pablo Picasso malt mit Licht

"LIFE magazine’s Gjon Mili, a technical prodigy and lighting innovator, visited Pablo Picasso in the South of France in 1949. The meeting of these two marvelous minds and sensibilities was bound to result in something extraordinary. Mili showed the artist some of his photographs of ice skaters with tiny lights affixed to their skates, jumping in the dark — and Picasso’s lively mind began to race.

“Picasso gave Mili 15 minutes to try one experiment,” LIFE wrote in its January 30, 1950, issue in which the images shown here first appeared. He was so fascinated by the results that he posed for five sessions.”


This series of photographs, known ever since as Picasso’s “light drawings,” were made with a small electric light in a darkened room; in effect, the images vanished as soon as they were created — and yet they still live, six decades later, in Mili’s playful, hypnotic images. Many of them were also put on display in early 1950 in a show at New York’s Museum of Modern Art.

Finally, while the “Picasso draws a centaur in the air” photo that leads off this gallery is rightly celebrated, many of the images in this gallery are far less well-known — but no less thrilling."

(c) Gjon Mili—Time & Life Pictures/Getty Images


aus: life.time.com

Donnerstag, 10. Mai 2012

Filthy: Art Attacks

Kunst im öffentlichen Raum: Kraken besetzen Häuser und Schwimmbäder, die Bäume haben Augen. Und das passiert unbemerkt in unseren Städten, auf einmal hat die Kunst angegriffen.





(c) Filthy Luker

http://filthyluker.org/

Montag, 7. Mai 2012

streetartview.com

"A collaborative collection of sites from Google Street View showcasing street art from all over the globe. Help build the world's largest art collection".


www.streetartview.com

Wenn alles möglich wäre

"Wenn alles möglich wäre; wenn Du keine Angst vor Fehlern und Ablehnung hättest, wenn Du alle Kostbarkeit deines Lebens voll spüren würdest - was würdest Du verändern?"

Veit Lindau