Dienstag, 14. Januar 2014

Auf Schienen durchs Outback


Nicht nur Güterzüge und Zweckverbindungen durchziehen den australischen Bundesstaat Queensland. Es gibt auch romantische Routen durch das weite Land. Für Freunde historischer Züge ist das Reisen damit ein besonderes Erlebnis, ohne Hightech und Hochgeschwindigkeiten.

So zählt die Kuranda Scenic Railway zu den schönsten Bahnstrecken Australiens. Die Entfernung beträgt nur 34 Kilometer, aber die Fahrt dauert fast zwei Stunden. Ständige Stopps ermöglichen den Touristen, Sehenswürdigkeiten wie die Barron Falls zu fotografieren.

(c) arte
Angeblich ist der Bahnhof von Kuranda der schönste Bahnhof Australiens. Er liegt mitten im tropischen Regenwald. Früher war Kuranda ein Künstlerdorf, auf dem Markt verkauften Hippies Selbstgebasteltes. Heute gibt es eher Nippes für Touristen.

(c) cairnsaustraliablog
Der Savannahlander fährt in das riesige Outback Australiens und endet in einem winzigen Dorf. Die 400 Kilometer legt der Zug mit maximal 40 Studenkilometern zurück. Es geht durch die Atherton Tablelands. Auf dem fruchtbaren Hochland wurde früher Tabak angebaut, heute wachsen hier Kaffee, Tee, Zitrusfrüchte, Mangos und Avocados.

(c) arte
Und in der Nähe von Mount Surprise liegt der Undara National Park. Undara bedeutet in der Sprache der Aborigines "langer Weg". Vor 190.000 Jahren gab es hier einen gewaltigen Vulkanausbruch. Die Lava floss 160 Kilometer weit und bildete den längsten Lavastrom der Erde.

Der Gulflander brachte früher die Goldsucher von Croydon zur Küste. 1,5 Millionen Unzen Gold wurden damals in der Region gefördert, das entspricht heute einem Wert von rund 1,5 Milliarden Euro. Später wurde von hier Vieh von den Farmen des Landesinneren mit dem Zug in die Hafenstädte transportiert. Die Rinderfarmen der Gegend sind so groß, dass sie nur per Hubschrauber zu überblicken sind. In Normanton, der Endstation des Gulflanders, gibt es keine Anschlusszüge mehr. Und wer nach Croydon zurückfahren möchte, muss eine Woche warten.

Dokumentation auf arte, 3.1.2014