Nicht nur Güterzüge und Zweckverbindungen durchziehen den
australischen Bundesstaat Queensland. Es gibt auch romantische Routen
durch das weite Land. Für Freunde historischer Züge ist das Reisen damit
ein besonderes Erlebnis, ohne Hightech und Hochgeschwindigkeiten.
So
zählt die Kuranda Scenic Railway zu den schönsten Bahnstrecken
Australiens. Die Entfernung beträgt nur 34 Kilometer, aber die Fahrt
dauert fast zwei Stunden. Ständige Stopps ermöglichen den Touristen,
Sehenswürdigkeiten wie die Barron Falls zu fotografieren.
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Angeblich ist
der Bahnhof von Kuranda der schönste Bahnhof Australiens. Er liegt
mitten im tropischen Regenwald. Früher war Kuranda ein Künstlerdorf, auf
dem Markt verkauften Hippies Selbstgebasteltes. Heute gibt es eher
Nippes für Touristen.
Der Savannahlander fährt in das riesige Outback Australiens und endet
in einem winzigen Dorf. Die 400 Kilometer legt der Zug mit maximal 40
Studenkilometern zurück. Es geht durch die Atherton Tablelands. Auf dem
fruchtbaren Hochland wurde früher Tabak angebaut, heute wachsen hier
Kaffee, Tee, Zitrusfrüchte, Mangos und Avocados.
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Und in der Nähe von
Mount Surprise liegt der Undara National Park. Undara bedeutet in der
Sprache der Aborigines "langer Weg". Vor 190.000 Jahren gab es hier
einen gewaltigen Vulkanausbruch. Die Lava floss 160 Kilometer weit und
bildete den längsten Lavastrom der Erde.
Der Gulflander brachte früher die Goldsucher von Croydon zur Küste.
1,5 Millionen Unzen Gold wurden damals in der Region gefördert, das
entspricht heute einem Wert von rund 1,5 Milliarden Euro. Später wurde
von hier Vieh von den Farmen des Landesinneren mit dem Zug in die
Hafenstädte transportiert. Die Rinderfarmen der Gegend sind so groß,
dass sie nur per Hubschrauber zu überblicken sind. In Normanton, der
Endstation des Gulflanders, gibt es keine Anschlusszüge mehr. Und wer
nach Croydon zurückfahren möchte, muss eine Woche warten.
Dokumentation auf arte, 3.1.2014