„Ob es mir gelingt, weiß ich nicht, aber ich
möchte dieses neue Jahr so angehen, als sei es das erste Mal, dass 365
Tage vor mir liegen. Die Menschen, die mich umgeben, überrascht und
staunend ansehen und froh darüber sein, dass sie an meiner Seite sind
und etwas mit mir teilen, von dem alle reden, das aber nur selten jemand
versteht – Liebe. (...)
An jedem dieser 365 Tage werde ich alles und alle
anschauen, als sei es das erste Mal – vor allem die kleinen Dinge,
diejenigen, an die ich mich gewöhnt, und deren Magie ich vergessen habe.
(...)
Ich werde die Sonne anschauen, falls morgen die
Sonne scheint, als sei es das erste Mal, und den bedeckten Himmel, falls
er morgen bewölkt ist. Ich werde den Himmel betrachten, für dessen
Existenz die gesamte Menschheit aufgrund jahrtausendelanger Beobachtung
bereits ein Reihe von vernünftigen Erklärungen gefunden hat. Ich aber
werde alles, was ich über die Sterne gelernt habe, vergessen, und sie
werden wieder zu Engeln oder zu Kindern oder zu irgendetwas, das ich in
diesem Augenblick glauben möchte. (...)
Und letztliche sollte ich auch an jedem dieser
365 Tage mich selbst ansehen, als träte ich zum ersten Mal mit meinem
Körper und meiner Seele in Kontakt. (...)
Nur so werde ich der bleiben,
der ich bin und der ich gerne wäre: eine ständige Überraschung für mich
selbst.
Dieses Ich, das weder von meinem Vater noch von
meiner Mutter oder von meiner Schule, sondern von all dem geschaffen
wurde, was ich bis heute erlebt habe, das ich vergaß und jetzt
wiederentdecke.“
Paulo Coelho, Auszug aus „happinez“